Dienstag, 21. Mai 2019

Dienstag

Ich wache kurz vor dem Wecker um 6 Uhr auf, strecke mich und wundere mich, warum so wenig Platz ist. Ah, da hat Liam in der Nacht mal wieder den Weg zu uns ins Bett gefunden. Egal, ich muss eh raus. Schnell unter die Dusche, bevor Noel aufwacht. Und dann geht es zack auf zack: Kaffee, Frühstücken mit Liam und Noel, zweimal Snack und Mittagessen für den Kindergarten packen, fix ein Puzzle mit Liam anfangen, Noel's Stinkewindel wechseln und die Buben anziehen. Matis, unser Gemütlicher, ist noch nicht mal wach, als ich um 7:15 losdüse, um gemeinsam mit einem kenianischen Trainer eine Kommunikationsschulung für westkenianische Kleinbäuerinnen in Kisumu zu moderieren.

Der kleine Langschläfer schafft's auch mal bis 10 Uhr

Für neun Stunden eintauchen in die Erwachsenenwelt. Dummerweise haben wir heute keine Nanny, also zwischendurch dem Mann erklären, wo im (eigentlich ja eh halbleeren) Kühlschrank Noel’s Mittagessen ist, mit der Freundin vereinbaren, dass sie die Großen eine Weile vom Kindergarten mit nach Hause nimmt, weil Joshua nicht rechtzeitig nach Hause kommt und meine Schulung auch länger dauern wird. Aber immerhin in Ruhe Mittagessen, das Privileg einer Mutter auf Arbeit. 
 
Sensationelle Tischdecken, aber meine Farmer Ladies mag ich sehr. 


Arbeit zu Ende, Hirn wieder auf Kind umschalten. Die Großen springen bei der Freundin glücklich und begeistert als Ninja Turtles die Wand hoch und kaum sind wir zuhause angekommen, im Viereck. Zeter und Mordio, ich habe keinen blassen Schimmer warum, aber muss die beiden irgendwie durch ihr eigenes Gewitter lotsen. Irgendwann gegen halb acht schläft Liam mitten im Satz erschöpft auf der Couch ein, also nur noch Matis – aufräumen, Zähneputzen, ein Buch vorlesen, nein, kein zweites, ab ins Bett, ja, ich bleibe ganz lang bei dir. Zwischendurch ruft Joshua an, er ist auf dem Dorf, Noel ist schon eingeschlafen und er bleibt mit ihm da, übernachtet im Lehmhaus. Oder ob mir Noel fehlen würde? Äh, nein, ehrlich gesagt, heute Nacht glaube ich nicht, morgen dann wieder. 

Kochen für mich, essen bei einem seltenen Glas Wein und weil kein Kind da ist, um sie sofort wieder auszupusten, eine Kerze anzünden. Noch schnell was ausdrucken für den zweiten Schulungstag, und weil ich Lust drauf habe, eine unserer normal verrückten Wochen aufzuschreiben, das hier tippen. Und dann Gute Nacht.     

Manicure: Habe ich die Schokolade nach dem Abendessen erwähnt?  
Helmet: Alles Geschirr und Spielzeug stehen lassen, Augen zu, schon ist es weg 

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