Sonntag, 25. März 2018

An einem Sonntag im September

Am Sonntagmorgen vor sechs Monaten war für ein Baby die Zeit im Bauch der Mama ganz plötzlich zu Ende - und wir hatten hopplahopp unseren Noel im Arm. Seither nimmt er es eher gemütlich und hat wohl verstanden, dass man als drittes Kind gut daran tut, erstmal alles zu beobachten, was die Großen so machen.

Aus der Kategorie "Süßestes Neugeborenenfoto"
Noel ist ein ganz heiteres, entspanntes, genügsames Baby. Und somit umso mehr als drittes Kind in Gefahr, nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit zu bekommen, die seine großen Brüder bekommen haben. Und immer noch bekommen. Wer am lautesten brüllt, etcetera etcetera. Er fasziniert uns damit, wie viel er lächelt und lacht, über alles und nichts - und wie wahnsinnig kitzlig er ist, was zu den reinsten Babylachanfällen führt. Seit gestern sitzt er im Hochstuhl mit uns am Tisch, zieht sich zielsicher alles ran und fand den ersten Löffel Kürbispüree gar nicht mal so schlecht.

Baden macht Spaß, sich in Liam's Locken festkrallen auch, drehen und wenn gerade keiner hinguckt durchs halbe Wohnzimmer robben. Doof ist, wenn es zu ruhig ist im Haus und niemand in der Nähe, den man mal anlachen könnte.

Die beiden Großen finden ihren Kleinen einfach toll - sie bestehen auf den Gute-Nacht-Kuss für Noel, reagieren ausgesprochen beschützerisch wenn jemand scherzhaft androht, den goldigen kleinen Kerl mit nach Hause nehmen zu wollen und teilen gerne (zumindest zurzeit noch und manchmal zum Schrecken der Mama) alles von den Trauben bis zur Pizza mit ihm. Nur bei den Spielsachen, da hört es bei Matis auf.



So hast du uns noch mehr Licht in unser sonnendurchflutetes Leben gebracht, liebster Noel. Sei behütet, jeden Tag, wohin dein Weg dich auch führen mag. Happy 1/2 Birthday!

Manicure: Dich auf dem Arm halten - deine kleinen Arme spüren, die sich dabei ganz fest um meinen Hals schließen und deinen Kopf, der sich an meinen Hals kuschelt
Helmet: Dir noch eine Weile die eigentlich zu klein gewordenen Kleider anziehen, weil ich nicht wahrhaben will, wie schnell du wächst 

  

Dienstag, 20. März 2018

Mal wieder 39

Normalerweise feiere ich hier ja nur die Geburtstage meiner Kinder. Aber heute mache ich eine Ausnahme und feiere mich selbst! Weil der Tag so wunderschön war und ich mich so gefreut habe, dass... Trommelwirbel.... mein Mann da war/ist! Er hat kurzfristig und früher als geplant Urlaub bekommen und ist für zwei Wochen hier bei uns. Was für ein Geburtstagsgeschenk! Das hat er dann noch selbst mit einem Kurzurlaub und einer Torte übertroffen. 

Wir sind für drei Tage nach Rusinga Island gefahren, eine wunderschöne Insel im Viktoriasee, wo eine Freundin eine sehr nette, gemütliche Eco-Lodge betreibt. Ich will ja nun niemand in Deutschland neidisch machen - wie ich höre, kämpfen sich die Krokusse dort zurzeit durch den frisch gefallenen Schnee. Wir haben am Swimming-Pool gefeiert und saßen von früh bis spät nur draußen! 


Blick von der Lodge. Schön, oder? Kommt uns gerne besuchen!

Die tolle Geburtstagstorte hat die Fahrt zum Glück gut überstanden (mein Mann hat mich ehrlich gesagt sehr damit erstaunt, dass er wusste, dass ich im Besitz einer Tuppertortendose bin und sogar dran gedacht hat, sie beim Abholen der Torte mitzunehmen). Und ich muss sagen, meine Männer haben sich gut geschlagen beim Ständchen singen. Im Kindergarten singen die Kinder immer eine etwas seltsame zweite Strophe zu "Happy Birthday to you". Ich dachte, ich komme drumrum, als es nach dem Geburtstagsständchen kurz still war. Aber dann schmetterte Liam weiter: "I went to the zoo, I saw a monkey. I saw a fat monkey and I thought it was you!" äääähhhh ja, danke :-) Ich hab dann völlig schamfrei zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Kaffee meine Blaubeer-Sahnetorte gegessen.


Jetzt genießen wir noch ein paar Tage miteinander, die Gespräche, den Alltag, das gemeinsam einschlafen und aufwachen. Die Arbeit und das Leben in Bangladesh sind nicht leicht, Joshua tut die Pause gut - wobei er sich kaum Pause gönnt, er hat sich viel vorgenommen für den Urlaub (lauter "Mann-Projekte" wie Mauer bauen, Auto reparieren und so). Die Kinder finden es super, dass endlich wieder Papa da ist - für all die Dinge, die eben nur Papa kann oder Papa ganz besonders gut (bubeln, in den Kindergarten bringen, Autschis versorgen, gemeinsam Ugali essen...). Und ich? Ich tanke auf für die nächsten drei Monate. Und bin einfach nur dankbar. 

Manicure: Ein ganzer Tag Geburtstag mit der kompletten Familie
Helmet: Vielleicht selber ne Torte kaufen, wenn die Zeit ohne Mann zu lang wird?