Sonntag, 29. November 2020

Mehr Weihnachten, mehr gute Laune!

Also wir wären dann soweit. Ist morgen Weihnachten?

 

Gerade gestern (eins der vielen „gestern“ in dieser ver-rückten Zeit) haben wir noch Halloween-Kürbisse geschnitzt, und hopplahopp ist schon der 1. Advent. 


Kürbisse gibts hier nur in grün, macht aber im Dunkeln nichts.


Darf ich vorstellen: Dark Spooky-eye Lightning und 
Mad Fire-Eye Spooky Spiker 

Dank meiner Jungs, allen voran Matis, bin ich dieses Jahr extrem gut vorbereitet und pünktlich dran mit Weihnachtsvorbereitungen (mal abgesehen von Geschenken, schöne Sachen sind schwer zu organisieren hier, aber so richtig wichtig ist zum Glück immer noch nicht der Inhalt und dessen Wert, sondern die ganze Aufregung drumrum). 

Seit Jahren ist es Tradition, dass wir mit meinen deutsch-kenianischen Freunden Gutsle backen. Meine Freundin kam aus Ilsfeld, herrlichst schwäbisch, leider ist sie vor zwei Jahren an Krebs gestorben. Ihre wunderbaren Töchter führen die Tradition mit uns weiter. 




Matis ganz allein geschaffenes Bild heißt "am so hepi!" - so schlecht war mein Homeschooling wohl gar nicht, ha!

 

Die erste Deko hing schon am 24. November, was Matis sehr happy gemacht hat! Und gestern gab es kein Halten mehr. Gleich nach dem Aufwachen, bei uns spätestens um 06:30 Uhr, fing Matis an zu quengeln, wann wir den Weihnachtsbaum aufstellen. Wir haben uns letztes Jahr einen aus Plastik gegönnt, echte gibt es hier nicht, und auf die Ersatzkrücken, die von Anfang an dürr aussehen und nach drei Tagen anfangen zu nadeln, hatte ich keine Lust mehr. Einen Kaffee konnte ich noch kochen, sonst geht das ja alles auch gar nicht, dann kamen Baum und Deko aus der Kiste und die Jungs haben sich in vor Freude hüpfende Flummis verwandelt. Zum krönenden Abschluss haben sie Matratzen, Decken und Kissen angeschleppt und es sich unterm Weihnachtsbaum gemütlich gemacht. Der Plan: Hier übernachten, damit sie auf keinen den Weihnachtsmann verpassen, wenn der um Mitternacht kommt und die Geschenke bringt. 



Um 8:04 Uhr früh waren wir soweit!

Heute morgen, wieder vor dem Frühstück (aber mit Kaffee in der Hand, versteht sich) haben wir den Adventskranz (auch ein Dauerkranz) geschmückt, die erste Kerze angezündet und eine wild-fröhliche Tanzparty zu Kinderweihnachtsliedern veranstaltet. So muss man das machen, Leute, freuen was das Zeug hält und die Hoffnung nicht aufgeben, dass morgen Weihnachten ist! 

 

Manicure: Weihnachtsgutsle essen, Mama heimlich ein paar mehr          

Helmet: Immer erst Kaffee, dann Chaos  


Dienstag, 24. November 2020

Diagnose: Unterarmknochen gebrochen



Nach 7,5 Jahren und drei Jungs war es dann soweit. Wir haben einen gebrochenen Arm. 


Letzte Woche haben wir einen schönen Ausflug zu einem Resort in der Nähe gemacht, mit Swimming-Pool und Spielplatz. Das mit dem Schwimmen hat sich dann erstmal wieder für vier Wochen erledigt, selbst Duschen ist eine komplizierte Aktion mit Plastiktüte überm Gips. Und das kam so: Am späten Nachmittag ist Liam nochmals zum Klettergerüst geflitzt, das eigentlich zu einem Outdoor Fitnessstudio für Erwachsene gehört und entsprechend hoch ist. Auf einmal hören wir Rufen, ein Gartenarbeiter hat Liam im Arm und Joshua sprintet los. Hinterher meinte Liam, seine Hände waren rutschig, er konnte sich deswegen nicht halten und ist offensichtlich ungeschickt auf seinen rechten Arm gefallen. Merke: Nicht mit rutschigen Händen hangeln! 


Auf englisch heißt das Gerüst "monkey bars". Sehr zutreffend... und beim letzten Besuch dort hat der kleine Affe es gut gemacht...

 

Wir sind gleich auf dem Heimweg im Krankenhaus vorbei zum Röntgen und siehe da: ein Unterarmknochen ist gebrochen. Liam hat für die Nacht einen provisorischen Verband bekommen, den Arm geschient mit dem Pappkarton der Armschlinge. Improvisation gewinnt hier immer! Am nächsten Morgen sind wir zum Orthopäden für den Gips.


Anstrengend, im Krankenhaus abzuhängen bis Untersuchung, Röntgen und Schienen geschafft ist.

   

Irgendwie sieht er ja doch auch ein bisschen stolz aus, oder. 

 

Bei all den Schmerzen und dem Eingeschränktsein hat das Ganze für Liam einen riesen Vorteil: Die rechte Hand ist seine starke Hand, das heißt er kann jetzt nicht mehr Schreiben, das nervt ihn immer tierisch, und das Thema Schule daheim beschränkt sich auf Kopfrechnen und Arbeitsblätter zum Ankreuzen. Frühstücksbrot schmieren? Zähne putzen? Popo abwischen? Herrlich, macht endlich alles Mama wieder. Ha, aber nicht für lange, da soll sich der junge Herr mal nicht täuschen, seit die Schmerzen weg sind üben wir alles mit links. Seinen Sportsgeist hat er zum Glück auch nicht verloren. Fröhlich versucht er, sich irgendwie mit einem Arm in Hose und T-Shirt zu schlängeln, schleppt eine Tasche zum Tisch abräumen herum und behilft sich mit allen möglichen Tricks. Und klettert und rennt mit seinem Gips durch die Gegend, dass ich schon manchmal die Augen schließe und bis zum nächsten Unfall rückwärts zähle... 3... 2... 1... 

 

Manicure: Nach dem Gipsen Schokomilchshake für Liam und Kaffee für Mama           

Helmet: Ja, da fällt mir bei drei wilden Jungs jetzt auch nicht viel ein. Michelinmännchenanzug vielleicht?  

 

Statt selber Matheaufgaben zu lösen, hilft er Matis bei seinen.