Mittwoch, 27. Juli 2022

Unser kleines Wanderabenteuer in den Kajulu Hills

Seit langem rede ich davon, dass ich mit den Jungs mehr wandern gehen will. Über unsere Spaziergänge zum Kickplatz kommen wir selten raus, hier gibt es keine Wanderkarten oder Wegweiser und googlemaps hat nur einen Bruchteil der Pfade und Wege eingezeichnet und hilft auch nicht wirklich weiter.  

Die Jungs finden zum Glück die Wanderidee auch cool und wir träumen davon, dass wir irgendwann gemeinsam den Mount Kenya besteigen. Am Samstag haben wir erstmal in den Kajulu Hills klein angefangen, die liegen quasi gleich hinter unserem Haus. Unsere Freunde Claire und Kennedy mit ihren zwei Mädels wohnen dort und sie haben sich eine nette, kleine, familienfreundliche Runde ausgedacht. Wir haben noch zwei andere Familien eingeladen und los ging‘s. Zuerst mal vom Parkplatz zu ihrem Haus, das so abgelegen liegt, dass man bis dort schon die ersten 20 Minuten mit ordentlichen Höhenmetern hinter sich bringt. Dann ging’s zu einem kleinen Fluss, die perfekte Erfrischung und herrlich für eine Rast. Gut, dass bei uns die Sonne fröhlich scheint und Kleider notfalls auch am Körper schnell wieder trocknen... 









Ohne Abenteuer geht’s natürlich nicht bei uns. Auf dem Rückweg sind Liam, Matis und ein gleichaltriger Freund vorausgerannt – leider den falschen Weg lang. Bis wir gemerkt hatten, dass sie nicht da sind, wo sie sein sollen, waren sie so weit vorne, dass sie unser Rufen nicht mehr gehört haben. Bevor jetzt jemand die Augenbrauen hochzieht und die Mama beschuldigt: Natürlich hatte ich ihnen etwa eine Million Mal gesagt, sie sollen immer wieder warten und am besten Kennedy voraus gehen lassen. Aber nein, der jugendliche Leichtsinn... Also haben wir uns aufgeteilt, ich bin einen Stich runter zu einem Fluss, den Weg, den wir eigentlich weitergehen wollten, Claire ist zurückgelaufen und dann Richtung Haus, Kennedy hat mit den andern auf mich gewartet und dann sind wir nach langem Beratschlagen auch auf einem kurzen Weg nach Hause zurück. Zwischendurch haben wir glücklicherweise von Anwohnern Bescheid bekommen, dass sie drei Jungs gesehen hätten, jeweils zumindest irgendwo in der Nähe des Nachhausewegs. Irgendwann kam der erlösende Anruf von Claire: Sie hat die Jungs nicht weit vom Haus aufgegabelt. Alle drei haben beim Picknick in Claires Garten begeistert erzählt, welche Überlebenstechniken sie sich für eine Nacht in den „Bergen“ ausgedacht haben, als sie gemerkt haben, dass sie uns verloren hatten.... aaaahhhhh! 

 

Einziger Trost: Wir wollen ja öfter mal wandern gehen und können die gleiche Tour einfach nochmals machen, da wir den längeren Heimweg mit dem schönen Ausblick auf Kisumu und den Viktoriasee dank unserer Jungs und der unfreiwilligen Routenänderung verpasst haben. Supi!

 

Manicure: Schuhe aus und Füße ins kalte Wasser   

Helmet: Vielleicht doch ein Survival-Kit für die Berge anschaffen?    


Auf dem letzten Anstieg zum Auto waren Noels Beine so müde, dass er ein Stück getragen werden musste...