Sonntag, 27. September 2015

Alles wird gut

Alles wird gut. Dafür gibt es mehrere Indizien. In willkürlicher Reihenfolge:

1. Unsere Vorhänge im Wohnzimmer und das große Moskitonetz im Schlafzimmer hängen
Das insgesamt etwa anderthalbjährige Projekt ist zu einem guten Abschluss gekommen (zumindest so gut wie, wir sind schließlich in Kenia). Erst habe ich in Kisumu monatelang keinen Vorhangstoff gefunden, der mir gefiel. Da musste erst ein Laden aus Nairobi bei uns aufmachen. Dann lag der Stoff in den verschiedenen Arbeitsschritten wochenlang neben der Nähmaschine und dem Bügeleisen. Dann hat der Handwerker beim Anbringen der Gardinenschienen komplett versagt, so dass wir erstmal die Wand aufklopfen und wieder zuzementieren mussten, bis mein Mann es wieder einige Wochen später endlich geschafft hat, die Teile selbst anzubringen. Leider muss nun eben irgendwann die Wand auch wieder neu gestrichen werden.


2. Joshua hat morgens Liam in die Kita gebracht
Zwei Dinge sind daran super: Liam liebt es, in die Kita zu gehen! Seit zwei Wochen ist er da, und will mittags gar nicht nach Hause. Miss Mary hat „Rainbow Kindercare“ ganz neu aufgemacht, richtig nett eingerichtet (fast deutsche Verhältnisse – was für hier sehr ungewöhnlich ist, es gibt sogar ein großes Trampolin) und bisher sind nur drei Kinder da – ideal zur Eingewöhnung!
Neulich Morgen war besonders gut, dass ich liegenbleiben durfte, während Joshua mit Liam aufgestanden ist. Als die beiden endlich weg waren, wartete auf mich das von meinem Mann zubereitete Frühstück samt Spiegelei, das ich wunderbar alleine mit einem Buch in der Hand genossen habe. Was ein Luxus!

 



3. Unsere Straße wird verbessert
Irgendjemand hat gestern Nachmittag unsere Straße (sprich: Feldweg ohne festen Belag) platt gewalzt. Im Moment haben wir zwar eine fiese Kante zu unserem Tor hin – aber auch deutlich weniger Schlaglöcher auf dem Weg Richtung Hauptstraße. Auf der Hauptstraße werden wir zwar nach wie vor kräftig durchgeschüttelt, aber angeblich soll es nur noch 1-2 Jahre dauern, bis diese einen neuen Belag bekommt. Unsere Straße bleibt sicher ungeteert, das heißt das Glück reicht nur bis zur nächsten Regenzeit, aber immerhin.

4. Die Welpen gedeihen prächtig
Ich werde zwar fast wahnsinnig, wenn sieben verspielte Welpen gleichzeitig um meine Füße purzeln – aber es ist auch irgendwie witzig. Und jeder Tag bringt uns der Zielgeraden in drei bzw. nach acht Wochen näher, wenn die Welpen von der Mutter getrennt, sprich: verkauft werden können. Das wird super.


5. Cappuccino 2 scheint es gut zu gehen
Last but not least noch ein Endspurt: In 3-4 Wochen kommt Liams Geschwisterchen auf die Welt! Mir geht es nach wie vor bestens, auch wenn ich mich immer wieder frage, wo meine Zehen geblieben sind. Aber das geht ja jeder Frau in diesem Stadium so. Nach allem, was man zu diesem Zeitpunkt wissen kann, geht es dem Baby auch gut. Wir werden zur Geburt wieder in Kisumu sein, dieses Mal zu meinem großen Glück in einem Einzel-Kreißsaal (nicht wie letztes Mal mit zwei anderen, weil sich der Ausbau der privaten Zimmer um Monate verzögert hatte) und in einem Einzelzimmer nach der Geburt (der Schlafsaal zu siebt war auch nicht so mein Traum).

Gegen ein verfrühtes „Alles wird gut“ spricht, dass wir zurzeit mal wieder kein Wasser aus der Leitung bekommen und das Wasser, das wir kanisterweise anschleppen und in den Tank hinterm Haus schütten lassen in irgendeinem Leck versickert. Was auch egal ist, weil zu allem Überfluss die Pumpe, die das Wasser in den Tank auf dem Dach und so ins Haus bringt, auch kaputt ist und die Reparatur einfach nicht klappen will. Morgen ist der vierte Tag ohne fließend Wasser.

Manicure: Ganz vieles ist richtig gut!
Helmet: Der Rest wird auch noch.