Montag, 31. Mai 2010

Ach Berlin, ick liebe dir

Wieso denke ich eigentlich seit über einem Monat, es würde nichts Berichtenswertes passieren in meinem Leben in Berlin?

Das könnte natürlich zum Einen daran liegen, dass ich etwa 2 der 5 Wochen gar nicht in Berlin war. Sondern in München und kurz in Stuttgart. Die Erkenntnis aus München: Es gibt Städte, in denen noch chaotischer, rücksichtloser und unbeherrschter Fahrrad gefahren wird als in Berlin. München ist definitiv eine davon. Man sollte sich als Fußgänger sehr in Acht nehmen, wenn man sich erdreistet, auch nur in der Nähe eines Fahrradweges gehen zu wollen. Ich habe es gewagt, einen Tag das Fahrrad meiner Kusine zu leihen (Danke nochmals!) – aber das erhöhte mein persönliches Gefühl von Überlegenheit auch nur bedingt und kurzzeitig. Nämlich genau so lange, bis andere Fahrradfahrer mit ihren eigenen Platz-da-Regeln angetreten kamen.
Die Erkenntnis aus Stuttgart, besser gesagt Reutlingen: Es gibt noch Hoffnung! Und zwar für die heutige Studentenschaft. Ich habe beim „Alternative Career Forum“ in meiner Alma Mater einen Vortrag gehalten. Zuerst war ich ja nicht so sicher, ob das ein Kompliment oder eher eine nette Form des Bedauerns ist, dass ich eine „Alternative Career“ gemacht habe und deswegen als Referentin angefragt werde. Wieder mal die Frage: Wo ist oben und unten? Wer bestimmt, was normal ist? Sei’s drum, die Studenten haben sich sehr für Berufs- und Lebenswege abseits von Unternehmensberatung und Internet-Start-Up interessiert, und das hat mich gefreut und außerordentlich Spaß gemacht, mit den „jungen Leuten“ (tja) zu diskutieren.

Und Berlin? Berlin hat mich im letzten Monat mit zwei schönen Plätzen beglückt, der eine altbekannt und regelmäßig frequentiert, der andere neu eröffnet und von mir das erste Mal besucht: Der Mauerpark im Osten, gleich vor meiner Haustür, und das Tempelhofer Feld im Westen. Im Mauerpark ist wieder Sommer-Sonne-Sonnenschein mit allem was dazu gehört angesagt, immer schön (auch wenn es sich derzeit meistens noch nach Herbst-Hängewolken-Himmelsgrau anfühlt). Und das Tempelhofer Feld – schon mal auf nem Flughafen-Rollfeld Spazieren gegangen? Mit Blick auf ein bombastisches Gebäude und dem Gefühl, man wird von Geschichte nur so umwabert? Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Außer: Ach Berlin! Berlin, ick liebe dir! Ick liebe dich. Wie's richtig is, det weis ick nich. Ick liebe dir uff alle Fälle. (A. Be.)


Die sonntägliche Karaoke-Show im Mauerpark

Manicure: Entspanntes Radeln in Berlin
Helmet: Sollte man haben beim Fahrradfahren in München