Samstag, 10. Februar 2018

+++EILMELDUNG+++Liam belegt 2. Platz im Taekwondo-Turnier+++

Heute hat eine neue Ära für mich begonnen: Ich habe Liam zu seinem ersten Sport-Wettbewerb gekarrt, ihn von der Seitenlinie aus motiviert und dann gebührend seinen Erfolg mit ihm gefeiert. Seit über einem Jahr macht unser Steppke als „Club“ im Kindergarten den koreanischen Kampfsport Taekwondo. Es macht ihm ungeheuren Spaß und lenkt seine Energie in gute Bahnen. Der Trainer liegt mir schon lange in den Ohren, ihm mal einen Anzug zu kaufen und ihn zu einem Turnier anzumelden. Also gut. Hiermit bin ich nun also auch eine Cheerleader-Mama.




Sieben Schulen waren an dem freundschaftlichen Taekwondo-Turnier beteiligt, Kinder von drei bis zwölf Jahren sind in ihren Altersgruppen gegeneinander angetreten.

Das unzertrennliche Trio aus dem Kindergarten: Jayden - Liam - Praise

Liam hat seine Sache gut gemacht. Zwischendurch hat er die Lust verloren und wollte lieber zu Freunden, bei denen Matis in der Zwischenzeit spielen durfte. Er hat sich aber jedes Mal wieder begeistern lassen und frisch und zackig mit den Kicks und „Hiiiii-AH!“-Rufen weitergemacht. Und einen super 2. Platz belegt! Gut gemacht, Liam, wir sind stolz auf dich!

Manicure: besondere Zeit mit dem Erstgeborenen verbringen
Helmet: zur (eigenen) Belohnung lecker Milchshake trinken gehen

Gratulation zur coolen Silbermedaille!

Die Fans am Mattenrand

Mittwoch, 7. Februar 2018

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

“But he, that dares not grasp the thorn        
Should never crave the rose.”                       (Anne Brontë)

(Frei übersetzt: “Wer es nicht wagt, in eine Dorne zu fassen, sollte niemals Rosen begehren.“

Zurzeit habe ich das Gefühl, mir immer wieder ordentliche Kratzer und blutige Fingerspitzen zu holen, wenn ich mit beiden Händen nach meinen (metaphorischen) Rosen greife. Aber die Rosen sind so schön... ich will nicht auf sie verzichten. Wer wollte da schon zimperlich sein?

Eine meiner Rosen ist Kenia. Ein wunderschönes Land, einfach „Jenseits von Afrika“. Hier zu leben ist ein Privileg. Der Rhythmus ist ein bisschen langsamer, man braucht irgendwie weniger (was mir vor allem auffällt, wenn ich mit meinen sonnengebleichten Klamotten auf Deutschlandbesuch bin und mir vorkomme, als hätte ich ein Neonschild mit „ich lebe als Aussteigerin in Schwarzafrika“ um den Hals), jeden Tag strahlt ein blauer Himmel.

Und dann fällt tagelang der Strom für 8-14 Stunden aus, und keiner weiß warum. Autsch. Immer wieder fließt kein Wasser, ohne Vorwarnung. Autsch. Schon wieder ist eine Maus durch unser Haus geflitzt. Manno, AUTSCH! Einkaufen ist oft eine Herausforderung, man rennt von Supermarkt zu Supermarkt für ganz normale Artikel wie Taschentücher oder Butter und findet die kreativsten Wege, um etwas besonderes wie Brot und Parmesan kaufen zu können. Das kratzt ein bisschen. Der durchschnittliche Handwerker liefert eine miserable Qualität ab; Telefonnummern von guten Lieferanten (vom Arzt bis zum Mechaniker) werden wie Goldbarren gehandelt. Noch ein Kratzer. Der Staub, dieser ewige feine, braune Staub, der nonstop durch jede Ritze kommt und sich überall festsetzt. Autsch. Die kilometerlangen Schotter-Schlaglochpisten, weil Straßen gerade erst gebaut werden oder schon wieder kaputt sind. Jeden Tag holterdipolter auf dem Weg in die Stadt. Verflixt, schon wieder gekratzt. Die politische Situation ist nach wie vor nicht gut, eine echte Demokratie in weiter Ferne. Es kommt seit den Wahlen im August immer wieder zu Unruhen. So wie gestern, auf einmal brennen wieder Autoreifen und die Straßen sind mit Steinen blockiert, es fliegen Schüsse und Steine und Tränengas vernebelt alles. Ich wusste bis kurz vor knapp nicht, ob und wie ich meine Kinder am Nachmittag aus dem Kindergarten abholen kann. Das piekst richtig dolle.

Unser Elektriker. Keine Ahnung, wie der das macht.

(Eine meiner liebsten Rosen ist mein Mann, aber der ist zurzeit nicht da. Das tut weh. Und drei Kinder, die ich wie verrückt lieb habe und die mich manchmal ganz irre machen. Pieks. Pieks. Pieks. Mir geht es aber in diesem Post hauptsächlich um Kenia.) 

Das Beste, was mir dieses Land geschenkt hat. 

Ich hab so einen großen, herrlichen Strauß Rosen in meinem Leben. Ganz viele davon haben ein Kenia-Etikett. Ich weiß nicht, ob diese Sorte mehr Dornen hat als andere, aber zurzeit pieksen sie ganz ordentlich. Aber dank Anne Brontë ist mir nun auch wieder klar, dass ich sie trotzdem haben will. Um mich an ihnen zu freuen.   

Manicure: Kenia, meine Rose
Helmet: die Schönheit sehen