Sonntag, 1. August 2010

Kurzgeschichten aus Kenia

Die Idee von Bloggen ist ja eigentlich, aktuelle Geschichten aktuell zu berichten. Da ich in meinem Urlaub in Kenia aber seltener ins Internet komme als erwartet (so viel zu sehen, so viel zu erleben!), veröffentliche ich jetzt einfach eine Reihe von kurzen Geschichten auf einmal. Man muss die ja nicht alle oder nicht alle auf einmal lesen. Man kann auch einfach keine lesen.

Teil 1
Ankunft in Nairobi. Linksverkehr, da muss ich mich erstmal dran gewöhnen. Statt „erst links, dann rechts, dann wieder links“ eben umgekehrt. Glücklicherweise muss ich ja nicht fahren. Wobei, so wie die anderen würde ich das wohl auch noch hinkriegen. Die wenigen Ampeln, die es gibt, dienen offensichtlich nur zur Beleuchtung oder zur Dekoration der Straße. Es schert sich kein Mensch drum, welche Farbe die gerade anzeigen. Immer munter gehupt und durchgequetscht! Dabei tauchen aus dem Nichts auch noch hilfreiche Geister auf: Beim Ein- oder Ausparken steht geschwind eine halbwegs zerlumpte Gestalt am Straßenrand, die zwar fleißig aber völlig unbrauchbar einweist, und dann die Hand zum Fenster reinstreckt, um den verdienten Lohn für die ungefragte Dienstleistung zu kassieren. Welcome to Africa!

Da in diesem Chaos die Fahrzeuge zwangsweise eher früher als später in die Werkstatt müssen, haben sich die Jua Kali (Hot Sun / Heiße Sonne) Garages bestens etabliert. Auf irgendwelchen Plätzen werden unter freiem Himmel (also in der prallen Sonne) Autos auf Steinbrocken aufgebockt, komplett zerlegt und wieder zusammengetüftelt. Man wird spontan bedient, bis nach dem Lunch ist das Fahrzeug fertig, günstig isses auch. Da fragt man sich doch, was die bei uns in Deutschland immer für ein Getue mit den Vertragswerkstätten haben!



Manicure: Ampeln einfach mal als Deko nehmen
Helmet: möglichst viel Blech um sich haben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen