Mit meinem letzten Blog-Eintrag habe ich einen
großen zeitlichen Sprung gemacht, vom Juni in den September. Und habe mal eben
sechs wundervolle Wochen in Deutschland ausgelassen. Das geht so nicht!
Wenigstens ein paar Sätze will ich doch noch davon erzählen.
Da unser humedica-Job Ende Juli planmäßig nach
zwölf Monaten aufgehört hat, haben Josh und ich beschlossen, uns mal eine
richtig schöne (= lange) Zeit mit meinen Eltern und Freunden zu gönnen. Und
genau das war es dann auch: Eine fantastische Zeit mit Eltern, Familie,
Freunden!
Einzige Trübsal: Auch sechs lange Wochen können
zu kurz sein.
Tja, und jetzt weiß ich wieder nicht, wo ich
anfangen soll zu erzählen und wo aufhören. Wahrscheinlich habe ich deswegen
bisher nicht dazu geschrieben. Und weil ich zwischen all meinem Gemüse hier die
Lieben zuhause doch ganz schön vermisse.
Vielleicht konzentriere ich mich einfach auf
eines: Unsere schwäbische Hochzeits-Dank-Feier. Wir haben einen Gottesdienst in
Ruit gefeiert, in der Kirche, in der ich getauft und konfirmiert wurde. Das
hätte ich mir bei meinem Weggang aus Ruit auch nicht träumen lassen, dass ich
dort einmal heirate! Eigentlich und offiziell und überhaupt waren wir ja schon
verheiratet (genau genommen schon zwei- oder dreimal, Standesamt,
Luo-traditionell, Kirche). Aber Dietmar, ein guter Freund aus Berlin, der den
Gottesdienst für uns gehalten hat, hat uns dazu ermutigt, nochmals „Ja“ zu
sagen. Denn das könnte und sollte man sowieso jeden Tag und immer wieder aufs
Neue tun; und so ist es auch gut, die Beziehung vor den Freunden und der
Gemeinde Zuhause zu bestätigen. Und ja, es war genau das Richtige. In Weiß (welche
Braut hat schon das Privileg, ihr Brautkleid ein zweites Mal zu tragen?!) und
mit Küssen! Außerdem habe ich mich mit meinem coolen Halfi-Musikteam getraut, das Lied "You raise me up" für
Joshua zu singen. Das hätte ich in Nairobi bei der Hochzeit niemals gewagt, denn da wäre ich garantiert in Tränen ausgebrochen und hätte
keine gerade Note rausgebracht!
Kurz und gut, es war einfach ein wirklich
schöner Tag (puh, den Ausdruck "wirklich schöner Tag" habe ich nun über alle Hochzeits-Blog-Einträge reichlich überstrapaziert). Für mich war es unbeschreiblich wertvoll zu sehen, wie viele
Menschen Anteil nehmen an unserem Leben. Was für ein Privileg, Freunde zu
haben! Freunde aus der Jugend, aus der Familie, aus dem Ex-Kollegenkreis, aus
der Gemeinde, vom Studium, von Urlauben. Und so war auch dieser Tag zwar intensiv
und lang, aber zu kurz. Bei weitem nicht genug Zeit mit und für die Menschen,
die ich von Kenia aus nicht mehr so einfach sehen kann. Leider gibt es kaum
Fotos: Alle waren so mit quatschen und wohl fühlen beschäftigt, dass die
Kameras größtenteils in der Tasche blieben.
Wedding Reloaded! |
Mit unseren sonstigen Ausflügen langweile ich
jetzt hier niemand. Nur für die Romantisch-Neugierigen: Die Flitterwoche haben
wir in Barcelona verbracht.
Flitternd in Barcelona |
Ansonsten waren wir einfach viel bei meinen Eltern
und haben entspannt miteinander vor uns hingelebt – mit einem unbezahlbaren
Bonus: Meine Schwester war mit ihren vier Mädels auch da, und so hat Joshua
neue Fans gewonnen und ich habe meine Freundschaft mit allen fünf gefestigt. Und
Miri, meine enge langjährigste Freundin, lebt auch gleich um die Ecke und wir
konnten mal wieder so tun, als ob wir eine ganz alltägliche, lokale
Freundschaft hätten.
Wo Josh war, war auch Maddie nie weit. |
Ach Mann. Kann nicht mal bitte jemand einen
Kilometer-Reduzierer erfinden? Ich kauf den!
Manicure: Öfter mal „Ja“ sagen
Helmet: Freundschaften, die Kilometer in Luft
auflösen (Stuttgart-Kisumu mit dem Auto: 12.469 km)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen