„There is no hurry in Africa.“ Eile gibt es in Afrika nicht. Das ist gar nicht so leicht zu lernen. Jedenfalls nicht für mich. Zum Beispiel an Weihnachten. Ich war über Weihnachten und Neujahr bei Joshua in Kenia. Wir hatten Freunde eingeladen zum Grillen, Partybeginn 17 Uhr. Gut, auch in Berlin heißt das ne Stunde später. In Kenia meint das 20 Uhr. Was in dem Fall ganz praktisch war, denn wir waren nicht fertig mit den Vorbereitungen. Warum auch, eilt ja nicht! Als es dann aber auf 22 Uhr zuging und wir immer noch kein Essen aufm Tisch hatten, wurde ich doch so langsam nervös (hungrig wie ein Wolf war ich schon längst). Das hat aber niemanden außer mich gestört. War ja auch sonst kein Deutscher da. Mein schwäbisch-badisches Hausfrauenherz ließ sich nur dadurch besänftigen, dass wir Berge an Essen hatten (um genau zu sein eine komplette Ziege und zwei Hühner aufm Grill) und die Gäste letztlich sogar noch was mit nach Hause nehmen konnten bzw. mussten. Schade nur, dass wir keine Tupperdösle im Haus hatten ;-)
(Und es war auch mit oder trotz spätem Essen eine wirklich schöne, fröhliche Gartenparty!)
(Fotos von Weihnachten gibt es leider nicht. Meine Kamera wurde geklaut, Joshuas auch, zusammen mit allem anderen was Wert hat. Das ist wirklich schade. Ich hätte euch zu gerne den Christbaum gezeigt, den unser Nachbar für mich aus irgendwelchen Zweigen in einem Pott zusammengesteckt hat und den wir dann liebevoll mit aus Deutschland importierten roten Holzsternen und weißen Filzelchen dekoriert haben.)
African Time hat aber auch seine guten Seiten: Man kann sich in Ruhe um Freunde kümmern, auch wenn alles drunter und drüber geht. Man kann entspannt einen Kaffee am Morgen oder ein Bier am Abend trinken, auch wenn man seit 5 Minuten weg sein sollte. Man schafft es locker auf Termine, die vor einer Stunde oder gestern stattfanden. Hakuna matata!
Manicure: Die Zeit nach African Timing vertreiben
Helmet: Locker bleiben, wenn die deutsche Uhr tickt!
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