Montag, 5. Oktober 2020

Der Dritte ist drei

Es amüsiert mich immer, wenn Fremde oder Freunde Noel als stillen, braven Jungen bewundern, der schön brav dicht an Mamas Seite bleibt. Haha haaaa! Kommt mal zu uns nach Hause und beobachtet das aus einem Versteck heraus! In seinem sicheren Umfeld dreht Noel voll auf. Er steht seinen großen Brüdern in nichts nach, wenn es um Dinosauriergetrampel, Monstergebrüll oder wildes Räubergekloppe geht. Andererseits kann er lange entspannt vor sich hin spielen, egal ob Autos, Schleich-Tiere, Playmobil oder Duplos. Außerdem ist Papier schneiden zurzeit seine Passion. Wenn ich mit den Großen am Esstisch ein wenig „Schule“ mache, sitzt er dabei und schnippelt fröhlich vor sich hin. Bücher anschauen geht zum Glück auch immer. 


Beim Pfannkuchenessen macht Noel niemand was vor! 

Von wem er sich bloß abgeschaut hat, wie man die Fernbedienung mit dem Spielzeugschwert vom Schrank angeln kann... 


  

Letzte Woche ist der Bub drei geworden! Seither singt er beim Spielen selig „Happy Birthday to you“ vor sich hin. Die Aufregung seiner großen Brüder hat sich auf ihn übertragen, und er war ganz im Glück, einen Tag lang der Star zu sein. Die dritten, oder generell jüngsten Kinder sind schon etwas Besonderes, oder? Einerseits werden sie verhätschelt, andererseits etwas vernachlässigt – oder mach das nur ich?! Mir fiel neulich auf, dass ich zum Beispiel mit Liam stundenlang Kinderlieder und Fingerspiele gesungen habe. Mit Noel? Ups, Fehlanzeige. Wir haben sogar vergessen, ihm beizubringen, dass er drei ist und drei Finger zu zeigen. Dafür lasse ich Noel viel mehr durchgehen; was seine großen Brüder sich mühsam erkämpfen mussten, gilt für ihn selbstverständlich auch.  

 

Total praktisch, wenn man mit dem Dino aus dem ersten Geschenk das nächste aufschlitzen kann

Maulwurfkuchen und Baustellenfahrzeuge zum Geburtstag = Was Spannendes, was zum Spielen, und Schokolade! ;-)


Mit dem Sprechen hat er es immer noch nicht so, aber wofür hat man große Brüder (und eine beim Dritten schön entspannte Mama), die auch „das da“ statt Marmelade oder „Mama/Liam/Matis macht das“ statt was-auch-immer-er-gerade-will verstehen. „Mama geh weg“ klappt auch schon ganz gut, wenn er was machen will und ganz genau weiß, dass er das nicht soll. Besonders liebenswert ist seine Art, die Wörter am Ende einer Frage endlos lange und im Ton nach oben zu ziehen. So wie Zini im Ersten früher, ihr erinnert euch an das Tschüüüüüüüüüüüüüüss? 


Mein knuffiges Büble. Oder vielmehr Daddy’s boy, er ist Papas größter Fan, und mit ihm klappt dann auf einmal auch all das, was er bei mir partout nicht wollte. Sogar Bohnen essen. Aber mein Büble ist und bleibt er trotzdem. 

 

Manicure: Die (noch) kleinen Ärmchen möglichst oft um meinen Hals fühlen   

Helmet: Bei wütendem Türeknallen und theatralischem Schnute ziehen eines Dreijährigen tief durchatmen 


   




 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen