Sonntag, 3. Mai 2020

Ostern, April und ein kleines bisschen Corona

Weiß irgendjemand noch, in welcher Woche wir sind, oder welcher Tag heute ist? Ich habe total den Überblick verloren. Gefühlt hatte der April 300 Tage. Und trotzdem sind sie seltsam schnell vergangen, deswegen kommt auch erst jetzt mein kleiner Osterblogbeitrag. Wir hatten hübsche Ostern bei sonnigem Wetter (danke, liebe Äquatorsonne, jeden Tag!) daran konnte auch Corona nicht rütteln. Schließlich feiern wir Ostern sowieso zuhause (wird von den meisten Familien hier gar nicht groß gefeiert), die Kinder haben jede Menge Ostereier gesucht und gefunden und waren supergut drauf. Das könnte natürlich auch am Zuckerhoch gelegen haben. Was viele in Deutschland vermisst haben, nämlich mit Großeltern oder Großfamilie zu feiern, haben wir hier leider sowieso nie und sind es nicht anders gewohnt. 





Bei Liam geht nach den langen Osterferien morgen die Schule wieder los, wobei bisher noch nicht kommuniziert wurde, wie. Wir haben entschieden, Matis und Noel für diesen Term (ein Dritteljahr, geht bis August) aus dem Kindergarten rauszunehmen. Rainbow Kindercare bietet zwar auch Videotreffen an, aber für die Kleinen scheint mir das wenig sinnvoll. Die sitzen ja nur bei Tom & Jerry eine Stunde lang aufmerksam vor dem Bildschirm, schon bei Oma & Opa, die sie lieben und die sie jeden Tag besuchen gehen wollen, liegt die Skype-Aufmerksamkeitsspanne bei maximal drei Minuten. Also legen wir lieber Zahlen aus Apfelschalen, suchen Buchstaben auf der Milchtüte, zählen Eier beim Backen und sauen uns mit selbst gemachtem Playdough ein. 

Es ging hübsch los.

Auf einmal waren sechs Hände in der Schüssel, in denen der Playdough noch viel zu matschig war. 

Merke: Immer erstmal selber anrühren ohne die Kinder, oder nur an Tagen, an denen ausreichend Wasser vorhanden ist. 

Idealerweise hatten wir genau an dem Knetmatschtag kein fließendes Wasser. Das Wasserwerk hatte ein paar Tage zuvor bei uns in der Straße warum auch immer die Leitungen dichtgemacht, das aber leider nicht kommuniziert. Unser Tank war dann unerwartet leer, und wir haben einen Tag, bis es sporadisch wieder nachfloss, mit unseren zwei Notfall-5 Liter-Kanistern herumgeläppert. Wäre jetzt nicht auch noch nötig gewesen.

In der richtigen Konsistenz hat uns der Playdough dann aber doch noch zwei Stunden schönes Kneten und Modellieren beschert. 

Letzten Freitag, oder war’s vorletzten, wer weiß, also an einem der 18 Freitage im April haben wir uns auf einen kleinen Ausflug gewagt. Oh, tat das gut. Der Kakamega Rainforest ist nicht weit weg und man kann da nett ein bisschen laufen und Picknick machen. Die für dort berühmten und auch etwas notorischen Affen haben sich zur großen Enttäuschung der Jungs leider versteckt, keinen einzigen haben wir gesehen. Offensichtlich halten die sich an die Regierungsvorgaben und bleiben schön daheim. 



Mini-Update Corona in Kenia: Inzwischen gibt es knapp 500 Corona-positiv getestete Menschen. Davon noch niemand in Kisumu, obwohl hier auch getestet wird. Das kann natürlich irgendwie nicht sein, deswegen ist diese Zahl mit Vorsicht zu genießen oder in Relation zu den viel zu niedrigen Testzahlen zu sehen. Es ist aber immer noch recht ruhig im Land, sowohl in den Krankenhäusern, als auch in den Brennpunkten und den Slums, was Unruhen angeht. Dafür bin ich dankbar. Erste Gerüchte sagen, dass Mitte Juli der internationale Flugverkehr wieder eingeschränkt in Nairobi starten könnte. Bis dahin bleiben wir einfach weiter daheim. Und ihr so?

Manicure: Wozu? Ist doch witzlos bei den Spülbergen
Helmet: Nein, Mundschutz 

Zu dritt in der Hängematte ist entspannt...

...zu viert auf einer Schaukel eher herausfordernd!

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