Donnerstag, 19. Dezember 2019

Dachschindeln, Wellblechdach, Zeltplane und Reetdach

Eigentlich hatten wir einen Campingurlaub geplant. Eigentlich wollten wir länger am Bogoriasee sein. Eigentlich sollte es zurzeit im Westen Kenias jeden Tag trockener und heißer werden und kein bisschen regnen. Da „eigentlich“ aber Blödsinn ist und abgeschafft werden sollte, lief alles anders. Wir haben statt zelten spontan Unterkünfte gebucht und uns einfach kenianisch treiben lassen, nach dem Motto: „Heute ist heute, morgen ist ein neuer Tag und wird schon für sich selber sorgen.“ Wir haben unseren Urlaub deswegen nicht weniger genossen, ganz im Gegenteil! Was für ein schönes Adventsgeschenk an uns selbst, gemeinsame Zeit, feine Entdeckungen und kleine Abenteuer. 

Mein Erinnerungsalbum an Dachschindeln in Nairobi, Wellblechdach am Naivashasee, Zeltplane am Bogoriasee und Reetdach in Iten:

Im Nationaltheater in Nairobi mit Liam in einer Ballettvorführung: Der Nussknacker. 

Liam saß fasziniert da und hat gestaunt, und ich habe seine Begeisterung und die Live-Musik des Profi-Orchesters genossen.

Noel und Matis waren derweil mit Papa unterwegs und durften am anderen Tag als Urlaubs-Highlight in einen Indoor-Abenteuer-Spielplatz. Was es in der Hauptstadt nicht alles gibt...


Nächster Stop: Crescent Island, Naivashasee. Der halbe Rand eines Kraters bildet die mondförmige Halbinsel, auf der Zebras, verschiedene Antilopenarten und angeblich auch ein Büffel frei herumlaufen. Giraffen gibt es im zugehörigen Park auch zu bestaunen.  

Das Tolle ist, dass man Crescent Island zu Fuß erkundet und sich den Tieren bis auf ein paar Meter nähern kann (es sei denn, man hat 2-6 jährige Jungs dabei, die sich wie Großwildjäger aufführen und die Gnuherde vertreiben).


Der fischbegeisterte Luo-Mann hat mal eben einen Fischer ans Ufer schwimmen lassen, der seine noch zappelnde Beute anbietet.  


So ist der Fisch mir dann lieber, vor allem, wenn der Luo-Mann ihn gekocht hat :-)

Die nächsten zwei Tage waren wir am Bogoriasee, der für seine tausenden von Flamingos bekannt ist. Wegen den anhaltenden Regenfällen gab es Hochwasser und die Flamingos sind davon geflogen... immerhin ein paar hundert haben sich uns noch gezeigt. 

 
Das andere Highlight des Bogoriasees sind die heißen Quellen, die bei normalem Wasserstand wie Geysire in die Höhe schießen. Wir sahen nur einige kleine Geblubber, aber zum Eier kochen hat es gereicht. 
Hier konnten wir auch endlich unser Zelt aufschlagen. Da haben die Kinder tatsächlich am Besten geschlafen und am nächsten Morgen das Campingfrühstück genossen...

...Logisch, wenn man sich am Morgen schon ein Marshmallow am Feuer rösten darf...


Letzter Halt: Rift Valley, genauer gesagt das Keriotal.

In Iten auf 2.350 Meter war es herrlich kühl, mit dichtem Nebel am Morgen, da kamen schon fast herbstliche Alpengefühle bei mir auf. 


Iten ist als Höhentrainingslager für Läufer bekannt. Oder für gemütliches Hängemattengeschaukel.

Und - bingo! - es waren zwei Familien mit Kindern im gleichen Alter da, so dass wir Liam und Matis von morgens bis abends nicht gesehen haben, nur hier und da hörte man die Kinder aus verschiedenen Ecken rufen und spielen. Mein erholsamster Urlaubstag, an dem ich sogar ein paar Kapitel meines Buchs weglesen konnte. Was für ein Luxus. 

So bunt war das. Zehn wunderbare Tage. Und vielleicht auch ein Anreiz für den einen und die andere, uns mal besuchen zu kommen? Ist so schön hier! Karibu sana, wir freuen uns auf euch!

Manicure: Gemeinsam im Zelt mit all den Geräuschen der Natur einschlafen und aufwachen  
Helmet: Das Zelt gegen ein Haus austauschen 


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