Andererseits haben wir schon im Kindergarten gesungen: „Heim, heim, heim, heim, heim, heim, heim wollen wir gehen!“ Bei so vielen heims muss ja irgendwas dran sein an der Frage, ob Heimat vielleicht doch dort zu finden ist, wo die Eltern sind, wo die geographische Herkunft ist.
Mit Joshua hatte ich auch diese Diskussion. Für ihn als Kenianer ist das ganz einfach. „Home“ ist da, wo seine Eltern gelebt haben und wo er geboren ist. Und zwar genau auf diesem Grundstück. Deswegen hat er dort auch ein einfaches Lehmhaus stehen, damit er jederzeit nach Hause kann. Und dieses würde er gerne durch ein besseres, stabileres, größeres Lehmhaus ersetzen. Denn dort sind seine Wurzeln, da gehört er hin, und damit auch seine Familie. Er muss und will nicht zwingend ständig da leben, aber es ist eben „home“. Alle seine Brüder haben dort genauso ihre Hütte und ihre Heimat. Und für die Frauen ist da daheim, wo die Männer sind.
Und selbstverständlich habe ich Joshua meine Heimat gezeigt, als er hier war. Glasklar: In dem Zusammenhang ist Heimat Ruit, die Schwäbische Alb, das Häusle im Schwarzwald und der Stuttgarter Fernsehturm. Ihm hat’s gefallen, und mir hat es gut getan, mal wieder in ganz wohlvertrauten Gefilden unterwegs zu sein.
In der Heimat: Die Teck.
Aber es ist eben so: Für mich gehört zu Heimat auch Fernweh. Ich möchte immer wieder so gerne in die Ferne, dass es mir schon weh tut. Und wenn die Zeit in der Ferne vorbei ist, ist heimkommen umso schöner.
Manicure: Fernweh
Helmet: Heimat