Freitag, 26. April 2019

Happy Hoppel

Liam hatte sich so fest vorgenommen, dieses Jahr ganz früh aufzuwachen und den Osterhasen zu erwischen. Aber ausgerechnet an dem Tag hat er länger geschlafen, Matis ist sowieso eine Schlafmütze und Noel weiß ja noch nicht so richtig Bescheid. Tja, da war der Osterhase schon fertig mit Eier verstecken, bis die Jungs auf waren und sich überhaupt dran erinnert haben, dass Ostern ist. Also nichts wie raus und Eier suchen!

Liam...

und Matis sind Profis...

und Noel hat schnell verstanden, worum es geht (und welche Eier die mit Schoko sind und bevorzugt geschnappt werden müssen).
Zum Frühstück gab‘s fast schwäbischen Hefezopf. Selbst gekauft, von einer kenianischen Bekannten, die sich damit ein wenig Geld verdient. Wirklich unglaublich, was man in Kisumu inzwischen alles bekommt. Sie hat es als „Brioche“ gebacken, war lecker, und ich musste dafür nicht in der Küche schwitzen, es ist wahnsinnig heiß zurzeit. Die Regenzeit, die uns seit März Abkühlung hätte bringen sollen, lässt noch auf sich warten. 


Nach der Kirche waren wir dann den ganzen Nachmittag gemütlich in der kenianischen Version eines Biergartens am Viktoriasee, da können die Jungs rumrennen und wir gemütlich sitzen. Und man trifft immer jemand, den man kennt. Alles dabei für einen schönen Tag für alle!


Mmmmmhhhhh... Schokolade zum Frühstück, Fanta und Pommes zum Mittag... ein guter Tag!
Manicure: schöne Familien- und Heimattraditionen pflegen   
Helmet: Traditionen flexibel interpretieren

Freitag, 19. April 2019

Die Freundin, die aus der Geburtstagstorte springt

"Wenn man Besuch von guten Freunden bekommt, fühlt sich das ein bisschen wie Urlaub zu Hause an." Das hat meine schlaue Schwester in einem ihrer letzten Blogs geschrieben. Wenn es eine gute Freundin aus der Heimat ist, fühlt es sich außerdem ein bisschen danach an - nach Heimat. Beides zusammen ist besonders schön. 


Aus der Torte gesprungen ist Susanne zwar nicht, aber sie war wirklich und echt zu meinem Geburtstag Mitte März bei mir in Kenia. Wir haben übers Wochenende ein wenig „erwachsen“ in Nairobi gefeiert, nur wir zwei. Wow. Jawoll. 

 
Mir selbst habe ich dort einen lang gehegten Traum geschenkt: Ein Besuch bei der Käsemanufaktur „Brown’s Cheese“, die so ziemlich den einzig guten Käse in Kenia herstellt (leider zu zwei-/dreimal so hohen Preisen wie ein guter Käse in Deutschland). Und weil man jedes Jahr mindestens eine neue Sache ausprobieren soll, habe ich deren Programmangebot, nach dem superleckeren Mittagessen eine Kuh zu melken, wahrgenommen. Nicht mal für das Nachmittagskäffchen hätte meine Milchproduktion gereicht, aber ich war schon stolz, nicht ausgebüxt zu sein, als ich diesen riesigen Kuhhintern aus der Nähe sah!




Dann sind wir für ein paar Tage Familienzeit nach Kisumu gefahren. In Mamboleo/Kisumu haben wir einfach Leben geteilt, und allein damit schon den Alltag besonders gemacht. Kinder in den Kindergarten bringen, zur Ladies Bible Study gehen, den Wocheneinkauf erledigen, Nudeln kochen. Es war spannend und bereichernd, nach sieben Jahren in Kenia mal wieder manches aus der Brille von einer zu sehen, die einem so vertraut aber in der eigenen Heimat fremd ist. Schon irre, woran man sich so alles gewöhnt. 


Außerdem - ein Minikurzurlaub am Viktoriasee. Da kann man so tun, als ob man am Meer wäre, die Zehen in den Sand graben, Tilapia essen und den Fischern bei der Arbeit zuschauen.




Und so viel mehr... Reden, lachen, träumen, fünfe grade sein lassen, sich auf den Boden der Tatsachen zurückholen, still sein, philosophieren, beratschlagen, alles dem guten Gott anvertrauen. Was man halt so macht, wenn man mit einer besten Freundin mehr als genug Zeit hat. 

Manicure: der Seele Urlaub daheim in der Heimat schenken   
Helmet: friends will be friends